Australien (13/197)

Heute geht die Reise nach Australien, eines der größten Länder dieser Erde und gleichzeitig einer der 5 Kontinente.

Karte_Australien

Australien ist nicht gerade berühmt für seine Küche. Sie hat ihren Ursprung in der britischen Küche der ersten Siedler und war mit dieser bis zum Ende des 19. Jahrhunderts so gut wie identisch. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts kamen mit den verschiedenen Immigranten nach und nach neue Einflüsse hinzu und machten das australische Essen internationaler. Heutzutage beeinflussen vor allem Gerichte der südostasiatischen Nachbarn, der Griechen, Italiener und Libanesen die australische Küche.
Der Einfluss der indigenen Bevölkerung ist bis heute relativ gering. Das traditionelle Essen der Aborigines wurde bis vor kurzem noch abwertend als Bush Food oder Bush Tucker bezeichnet. Erst gegen Ende des letzten Jahrhunderts wurden die einheimischen Zutaten und Zubereitungsarten der nahrhaften und vielfältigen Küche der Aborigines allmählich wiederentdeckt.
Inzwischen sind auch Zutaten aus dem australischen Busch, wie Buschbananen (eine kleine Beere), Kaffirlimettenblätter und Macadamianüsse, fester Bestandteil der australischen Küche. Das zarte Känguru-Fleisch landet allerdings immer noch selten auf dem Teller. Es ist zwar inzwischen im Supermarkt erhältlich, ist aber immer noch als Touristen-Essen verpönt.

Die Schafzucht hat eine lange Tradition in Australien und war für die ersten Siedler ihre wichtigste Ernährungsgrundlage. Die Hauptnahrungsmittel der Farmarbeiter waren Hammel, Tee und Damper, ein Brot aus Mehl, Salz und Wasser, das am offenen Feuer in den glühenden Kohlen gebacken wurde. Damper Bread ist bis heute ein Nationalgericht des Landes, auch wenn es meist nicht mehr direkt im Feuer gebacken wird. Auch Lammfleisch wird immer noch gerne gegessen.
Das Land hat außerdem eine große Auswahl an Fisch und Meeresfrüchten zu bieten. Es gibt Austern, Garnelen, Hummer, Krebs und Tintenfisch und nicht zu vergessen den schmackhaften, typisch australischen Speisefisch Barramundi, der gerne in allen Variationen zubereitet wird und in fast keinem Restaurant auf der Speisekarte fehlt.
An der Ostküste Australiens wachsen tropische Früchte, wie Mangos, Papayas und Kiwis. Auch wenn letztere ursprünglich aus China stammt und erst um 1900 eingeführt wurde, gilt sie heute als typisch australische Frucht.
Weiterhin ist Australien natürlich bekannt für seine Weine aber auch guter Käse, wie Cheddar, Brie und Edelschimmelkäse, werden produziert.
Ein besonders erwähnenswertes Lebensmittel Australiens ist Vegemite, ein Brotaufstrich aus Hefeextrakt. Für unsereins ist der Geschmack nach hochkonzentrierter Brühe eher gewöhnungsbedürftig, aber die Australier können ohne Vegemite nicht leben. Es wurde sogar vom Premierminister (neben Sydneys Opernhaus, Ayers Rock und Cowboyhut) zu einem der vier Australien-Symbole ernannt.

Die australischen Essgewohnheiten sind bis heute stark von der Zeit des britischen Empire geprägt.
Zum Frühstück gibt es englisches Porridge oder Schinken, Eier, Wurst und Brot mit Kaffee oder Tee. Auch der Afternoon Tea wurde von den Briten übernommen und zu Weihnachten isst man Truthahn, ganz nach englischer Tradition.
Das Land hat aber auch seine eigenen traditionellen Speisen wie z.B. Meat Pie (Blätterteigkuchen mit Hackfleischfüllung) und Sausage Roll (Wurst im Blätterteigmantel). Beides sind sehr beliebte Fast-Food-Gerichte, die fast an jeder Straßenecke verkauft werden. Meat Pies werden besonders gerne im Stadion zu Rugby- oder Football-Spielen gegessen.
Da die Australier große Outdoor-Fans sind und ihre Freizeit gerne in der Natur verbringen, erfreut sich natürlich auch das Grillen großer Beliebtheit. Es wird in Australien meist mit Barbie (Kurzform von Barbecue) abgekürzt. Auf den Grill kommen verschiedenste Fleischsorten, Fisch und Meeresfrüchte. Dazu gibt es Salate, Folien-Kartoffeln und Knoblauchrot.
Eine sehr beliebte Süßspeise Australiens ist eine Torte namens Pavlova, eine mit Früchten gefüllte Baiser-Torte. Sie besitzt den Status eines Nationalgerichtes, auch wenn die Neuseeländer behaupten dass sie von Ihnen kreiert wurde.


MENÜ

Vorspeise:
Pumpkin Soup
Australische Kürbissuppe
mit
Damper Bread
Traditionelles Weißbrot

Hauptspeise:
Aussie Burger (With The Lot)
Australische Burger mit Roter Beete, Ananas und Spiegelei

Nachspeise:
Pavlova
Baiser-Torte mit Früchten

Ursprünglich wollten wir statt der Suppe gerne Meat Pies machen, aber letztendlich war es uns (mir vor allem) dann doch zuviel Fleisch und zusammen mit den Burgern einfach zu gehaltvoll. Die Kürbissuppe passt besser ins Menü auch wenn die Meat Pies noch etwas typischer für Australien gewesen wären…


REZEPTE

Pumpkin Soup
Australische Kürbissuppe

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Auch in Australien kennt man, wie bei uns, viele verschiedene Zubereitungsarten für Kürbissuppe. Mir gefiel an diesem Rezept dass es so wenige Zutaten hat. Ohne viel Schnickschnack – einfach nur Kürbissuppe.

Zeitaufwand:
1,5 Stunden

Zutaten:
Für 4 Personen als Vorspeise

1 kg Kürbis
(Butternuss oder Hokkaido)
1 kleine Kartoffel
1 große Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 Liter Hühnerbrühe
(oder Gemüsebrühe)
1 EL fein gehackter Rosmarin
(am besten frisch, nicht getrocknet)
1 TL Süßes Paprikapulver
Chilipulver (nach Geschmack)
2-3 EL Olivenöl
Salz
schwarzer Pfeffer

Zubereitung:
Ofen auf 220 Grad vorheizen.

Kürbis schälen, entkernen und in 2-3 cm große Stücke schneiden. Kartoffel schälen und in Stücke schneiden.

Kürbis- und Kartoffelstücke mit dem Rosmarin und 1 -2 EL Olivenöl vermischen und auf einem Backblech verteilen. Für etwa 30 Minuten im vorgeheizten Backofen weich garen.

In der Zwischenzeit Zwiebel und Knoblauch hacken. 1 EL Olivenöl in einem großen Topf erhitzen und beides zusammen mit dem Paprikapulver unter Rühren für ca. 10 Minuten weich dünsten.

Danach mit der Brühe aufgießen und die Kürbis-/Kartoffelmischung dazugeben. Kurz aufkochen lassen und dann auf kleiner Hitze nochmal 10 Minuten köcheln lassen.

Topf vom Herd nehmen, etwas abkühlen lassen und pürieren.

Suppe nochmal langsam erhitzen und mit Salz, Pfeffer und/oder Chilipulver abschmecken.

Wer will kann die Suppe noch mit einem Klecks Sahne oder Creme Fraiche und etwas gehackter Petersilie garnieren.

Unsere Wertung:
Eine gute und einfache Kürbissuppe – mehr aber auch nicht.
6,5/10 Punkte


Damper Bread
Traditionelles Weißbrot

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Damper Bread stammt noch aus der Zeit der ersten Siedler und wird auch heute noch gerne gegessen. Die ursprünglichen Zutaten waren nur Mehl, Wasser und Salz. Es wurde an einem Stab oder in einem Topf direkt im Lagerfeuer zubereitet. Man vermutet dass der Name daher kommt, dass das Feuer vorher „gedämpft“ (to damper) werden musste um es über den glühenden Kohlen backen zu können.

Zeitaufwand:
Ca. 1 Stunde inkl. Backzeit

Zutaten:
Für 6-8 Personen als Beilage

450 g Mehl
ca. 180 ml Milch
80 g Butter
1 Päckchen Backpulver (16g)
1 TL Zucker
1/4 TL Salz

Zubereitung:
Backofen auf 190 Grad vorheizen.

Mehl, Backpulver, Zucker und Salz in einer Schüssel vermengen.

Kalte Butter dazugeben und mit den Fingerspitzen in das Mehl hineinklettern bis eine bröselige Mischung entstanden ist.

Nach und nach Milch hinzugeben und (am besten mit den Händen) erst in der Schüssel und dann auf einer gemehlten Arbeitsfläche zu einem weichen und geschmeidigen Teig kneten.

Sollte der Teig noch zu trocken sein und beim Kneten auseinander brechen, noch ein klein wenig Milch dazugeben.

Eine kleine Springform oder ein Backblech mit Butter einfetten und mit Mehl bestäuben. Teig in die Form oder auf das Blech geben, einen runden Laib formen, mit etwas Milch bestreichen und kreuzweise einschneiden.

Im vorgeheizten Ofen für 30 – 40 Minuten backen.

Unsere Wertung:
Damper Bread eignet sich unserer Meinung nach besser als Frühstücksbrot mit Honig oder Marmelade als als Beilage zur Suppe. Geschmacklich war es nicht schlecht, aber von der Konsistenz her etwas zu trocken und bröselig.
5
/10 Punkte


Aussie Burger (With The Lot)
Australische Burger mit Roter Beete, Ananas und Spiegelei

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Die Australier lieben rote Beete. Da liegt es nahe, dass sie sich auch eine Scheibe davon auf ihre ebenso heiß geliebten Burger legen. Auf einen ordentlichen Aussie Burger gehören außerdem noch eine Scheibe Ananas (für den sommerlichen und tropischen Geschmack) und ein Spiegelei. Manche Zutaten, wie Käse und Bacon sind optional, werden sie aber alle verwendet (wie in unserem Rezept) dann nennen ihn die Australier Burger with the lot.

Zeitaufwand:
ca. 30 Minuten

Zutaten:
Für 4 Burger

500 g Rinderhack
4 Burger-Brötchen
4 Scheiben Bacon
4 Scheiben Cheddar-Käse
1 rote Zwiebel
1 Tomate
4-8 Scheiben eingelegte rote Beete (je nach Größe)
4 Salatblätter (Kopfsalat oder Eissalat)
4 Scheiben Ananas
4 Eier
Barbecue Sauce
Salz
schwarzer Pfeffer

Zubereitung:
Zwiebel in feine Ringe schneiden, Tomate in dünne Scheiben schneiden und zusammen mit dem Salat, der roten Beete und der Ananas für das Belegen des Burgers bereitstellen

Hackfleisch in eine Schüssel geben, mit Salz und Pfeffer würzen und gut durchkneten. In 4 gleiche Portionen teilen und runde, möglichst flache Scheiben formen.

Fleisch-Bratlinge bei mittlerer bis hoher Hitze auf jeder Seite für ca. 4 Minuten braten bis sie gut durch sind. In der letzten Minute jeweils eine Käsescheibe auf jeden Bratling legen, so dass der Käse etwas schmelzen kann.

Zur gleichen Zeit den Bacon (ohne Fett) in einer möglichst beschichteten Pfanne knusprig braten und die Spiegeleier zubereiten. Die Spiegeleier sollen Sunny-Side-Up sein, also nicht umdrehen!

Wer will kann auch die Burger-Brötchen etwas anrösten. Auf die Innenseiten der Brötchen-Hälften jeweils etwas Barbecue Sauce streichen.

Nun wird der Burger mit den Zutaten belegt. Zuunterst sollte das Salatblatt sein und ganz oben das Spiegelei. Dazwischen ist die Reihenfolge egal.

Mit Pommes oder Salat servieren.

Unsere Wertung:
Die Kombination von Ananas, roter Beete und Spiegelei mag einem ungewöhnlich erscheinen, aber das Ergebnis ist phänomenal! Die einzelnen Zutaten schmeckt man bei Essen kaum noch raus, alles fügt sich zu einem absoluten Geschmackserlebnis zusammen. Ohne Übertreibung einer der leckersten Burger die wir je gegessen haben.
9/10 Punkte


Pavlova
Baiser-Torte mit Früchten

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Diese Torte wurde nach der russischen Balletttänzerin Anna Pavlova benannt, die in den späten 20er Jahren eine Tournee durch Australien und Neuseeland machte. Man ist sich nicht einig in welchem der beiden Länder sie erfunden wurde, jedenfalls ist sie in Australien inzwischen zum Nationalgereicht geworden.

Zeitaufwand:
Ca. 30 Minuten + 1-2 Stunden Backzeit

Zutaten:
Für 8 Personen

1 EL weiche Butter
Etwas Mehl zum bestäuben
Eiweiß von 6 Eiern
280 g Zucker
1 Vanilleschote
2 TL Maisstärke
1 TL Weißweinessig
300 ml Schlagsahne
2 TL Puderzucker
2 Bananen
2 Kiwis
1 reife Mango
Saft einer 1/2 Limette

Zubereitung:
Backofen auf 120 Grad vorzheizen.

Ein Backblech mit Backpapier belegen, mit etwas Butter einfetten und mit Mehl bestäuben.
(Statt eines Backbleches kann man auch eine Flachen Kuchenform verwenden)

Mit einem Löffelstiel, Messer oder Pinsel vorsichtig einen ca. 23 cm großen Kreis einzeichnen als Vorlage für die Größe des Tortenbodens.

Das Innere aus der Vanilleschote auskratzen und beiseite stellen.

Mit einem Rührgerät in einer sauberen Schüssel das Eiweiß schaumig schlagen.

Zucker langsam in kleinen Mengen dazugeben und dabei weiterrühren bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat und eine dicke glänzende Masse entstanden ist.

Vanille, Stärke und Essig dazugeben und nochmals kurz durchrühren.

Nun die Masse auf das Backblech geben und in dem vorgezeichneten Kreis verteilen. An den Seiten etwas glatt streichelnd in der Mitte eine flache Kuhle formen. um den eueren Rand herum ein paar kleine Spitzen formen.

Für 1-2 Stunden im vorgeheizten Ofen backen bis das Baiser sich trocken und fest anfühlt. Im Ofen bei geöffneter Tür langsam abkühlen lassen.

Nun die Sahne schlagen und dabei den gesiebten Puderzucker dazugeben. Sahne auf dem Baiser verteilen.

Banane in Scheiben schneiden und mit dem Limettensaft vermischen. Kiwi in Scheiben schneiden, Mango in Stücke schneiden. Früchte auf der Sahne verteilen.
(Alternativ können natürlich auch andere Früchte verwendet werden, die Mischung sollte aber insgesamt nicht zu süß sein)

Die Torte möglichst schnell gegessen werden, da das Baiser schnell weich wird und dann nicht mehr knusprig ist.

Unsere Wertung:
Lecker, lecker, lecker! Wir konnten gar nicht genug davon kriegen. glücklicherweise gab es noch einige andere Mitesser so dass die Torte schnell weg war. Ansonsten hätten wir bestimmt alles alleine aufgegessen und wären jetzt immer noch von Übelkeit und Bauchschmerzen geplagt  🙂
Ich weiß nicht ob wir vielleicht etwas falsch gemacht haben, aber leider haben die einzelnen Tortenstücke beim servieren ihre Form nicht behalten und sind auf dem Teller auseinander geflossen. (Zu kurz im Ofen? Zu schnell abgekühlt? Vielleicht weiß jemand woran es liegen könnte?) Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt und hat dem Genuss in keiner Weise geschadet.
9/10 Punkte


UNSER FAZIT:

Nach unseren kulinarischen Höhenflügen in Äthiopien hatten wir Australien nicht allzu viel zugetraut, aber letztendlich hat uns absolut positiv überrascht! Aussie Burger und Torte waren großartig und kommen auf jeden Fall nochmal auf den Tisch. Vielleicht ist Pavlova ja auch in Neuseeland Nationalgericht…? Dan freuen wir uns jetzt schon auf den Buchstaben „N“!
Jetzt geht es aber erstmal weiter mit „B“ auf die Bahamas.


REZEPTIDEEN UND INSPIRATION:

http://alldownunder.com/australian-food/
https://thingsaussieslike.wordpress.com
http://www.buzzfeed.com/emofly/aussie-burgers#.wj9JP3Bmg

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