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Bangladesch (16/197)

Die heutige Station der Schlemmerweltreise ist Bangladesch, eines der dicht besiedeltesten Länder der Welt. Es grenzt im Südosten an Myanmar und wird sonst komplett von Indien umschlossen.
Die Einwohner werden „Bangladescher“ genannt und das korrekte adjektiv lautet (auch wenn es seltsam klingt) „bangladeschisch“. Die geläufigere Bezeichnung „bengalisch“ bezieht sich auf die Region Bengalen zu der neben Bangladesch  auch noch einige westlich gelegene Bundestaaten Indiens gezählt werden.

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Viele kulinarische Einflüsse kamen von den Mogulen, die lange Zeit in Nordindien herrschten und zu deren Reich das heutige Bangladesch einst gehörte und auch der Handel mit Ländern aus der arabischen Welt und Persien beeinflussten die ursprüngliche regionale Küche. Das British Empire, das fast 200 Jahre über die Region herrschte, hat natürlich ebenso seine Spuren hinterlassen und im Südosten gibt es Einflüsse aus dem Nachbarland Myanmar.
Die bangladeschische Küche ist im Prinzip gleichzusetzen mit der bengalischen, wobei es sehr wohl Unterschiede zu den bengalischen Gerichten aus dem Nachbarland Indien gibt. 

Hauptnahrungsgüter des Landes sind Reis, Brot und Hülsenfrüchte, allen voran Linsen.
Auch Fisch ist ein wichtiges Nahrungsmittel. Die bangladeschische Küche ist vor allem für die Verarbeitung von Süßwasserfisch bekannt. Ein Großteil des Landes besteht aus dem Deltabereich der Flüsse Brahmaputra, Ganges und Meghna, in denen tausende verschiedene Fischsorten leben. Natürlich werden auch Meeresfrüchte und Fisch aus dem Golf von Bengalen gegessen, aber viel seltener und hauptsächlich in den südlichen Küstenregionen.
Auch Fleisch steht hin und wieder auf der Speisekarte. Da der Islam die vorherrschende Religion ist, wird auf Schweinefleisch gänzlich verzichtet. Im Gegensatz zum hinduistischen Indien, in dem die als heilig verehrte Kuh unter keinen Umständen gegessen wird, ist der Verzehr von Rindfleisch in Bangladesch absolut üblich. Außerdem kommen Lamm, Hirsch und Geflügel gerne auf den Tisch.
Das Klima der Region ist tropisch, weshalb es Gemüse in Hülle und Fülle gibt. Auf den Märkten des Landes findet man verschiedenste Sorten von Kürbis, Kartoffeln, Wurzel- und Blattgemüse, sowie Auberginen, Zwiebeln, Kochbananen und Pilze. Außerdem ist Bangladesch einer der weltweit größten Produzenten von tropischen Früchten.
Die Gerichte werden meist mit Ghee oder Senföl zubereitet. Letzteres ist besonders aromatisch und verleiht den Gerichten einen ganz typischen Geschmack.
Die bengalische Gewürzmischung Panch Phoran ist weltweit bekannt und essentiell für die Küche des Landes.

Die Speisen Bangladeschs sind generell gut gewürzt und von stark ausgeprägtem Aroma. Die Geschmacksnoten variieren von mild und süß bis hin zu extrem scharf. Neben Chilis sind Lorbeerblätter, Kreuzkümmel, Kurkuma, Schwarzkümmel-, Koriander- und Senfsamen die meist verwendeten Gewürze.
Zum Einsatz kommen sie z.B. in den vielen verschiedenen Curry-Varianten des Landes. Currys werden sowohl mit Fleisch als auch vegetarisch zubereitet und mit Fladenbrot oder Reis serviert.
Reis dient jedoch nicht nur Beilage. Vor allem zu festlichen Gelegenheiten kommt er häufig als Hauptgericht in Form von Pulao oder Biryani auf den Tisch.
Auch Dal (Linseneintopf) ist ein weit verbreitetes Gericht. Es gibt davon die unterschiedlichsten Vaiationen und wird sowohl als Beilage als auch als Hauptgericht gegessen.
Besonders stolz sind die Bangladescher auf ihre große Auswahl an köstlichen Desserts und Süßspeisen, die weit über das Land hinaus beliebt sind.
Nationalgetränk ist schwarzer Tee. Er erfreut sich im ganzen Land großer Beliebtheit und wird gerne als Willkommensgetränk serviert. Ein weiteres typisches Getränk ist Borhani, ein würzig-scharfer Joghurt der gut für die Verdauung sein soll.

Das gemeinsame Essen ist für die Bangladescher ein wichtiger Teil ihrer Kultur.
Eine typische Mahlzeit folgt immer einem gewissen Ablauf in der Reihenfolge der Speisen, der je nach Anlass (festlich oder Alltag) unterschiedlich ist. Generell gelten in Bangladesch viele traditionelle Regeln, die beim Essen eingehalten werden sollen (man nennt sie Bengali Keta) und auch der Islam gibt eine Menge an Verhaltensregeln vor. Mahlzeiten dürfen zum Beispiel nur mit Personen gleichen Geschlechts eingenommen werden (Kinder sind hierbei eine Ausnahme).
Man isst in Bangladesch immer mit der Hand. Mit den Fingern wird eine Art Rinne gebildet, durch die man das Essen mit Hilfe des Daumens in den Mund schiebt. Damit der unterschiedliche Geschmack jeder Speise zur Geltung kommen kann wird dabei immer nur von jeweils einem Gericht etwas auf die Hand genommen und zusammen mit etwas Reis oder Brot gegessen.


MENÜ

Vorspeise:
Masoor Daal
Linseneintopf

Hauptspeise:
Shorshe-bata Maach
Fisch in Senfsoße

Beilagen:
Palong Shaak Bhaji
Gewürzter Spinat
und 
Bangladeshi Pulao

Bangladeschischer Reispilaw

dazu:
Hari Mirch Achar
Eingelegte grüne Chilis 
und
Tamatar Ki Chutney

Tomatenchutney

Nachspeise:
Rasmalai
Käsebällchen in Milchsauce

Die Küche Bangladeschs hat eine Vielzahl toller Gerichte zu bieten. Um ein rundes und authentisches Gesamtbild der Landesküche zu bekommen, musste das Menü diesmal also wieder etwas umfangreicher ausfallen.
Da wir kein absolut typisches Nationalgericht gefunden haben, haben wir einfach versucht möglichst viele landestypische Zutaten und Zubereitungsarten in das Menü aufzunehmen.
Wenn man original bangladeschisch Kochen möchte dürfen drei Zutaten jedenfalls nicht fehlen: Senföl, die bengalische Gewürzmischung Panch Phoran und Chilischoten, wobei grüne Chilis besonders gerne frisch verwendet werden und rote eher in getrockneter Form.
Das Senföl war nicht ganz leicht zu bekommen, aber im dritten Asia-Laden wurden wir dann doch noch fündig. Panch Phoran kann ohne Probleme selbst hergestellt werden: Einfach Kreuzkümmel, Fenchelsamen, Schwarzkümmel, schwarze Senfsamen und Bockshornklee (alle Gewürze im ganzen, nicht gemahlen) zu gleiche Teilen mischen.

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REZEPTE

Masoor Daal
Eintopf mit roten Linsen

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Hülsenfrüchte, insbesondere Linsen, sind Grundnahrungsmittel in Bangladesch und besonders gerne werden sie in Form von Eintöpfen (Daal) gegessen. Man isst dieses Gericht als Vorspeise, als Hauptgericht mit Reis und Gemüse oder auch als einzelnes Gericht mit Brot dazu.

Zeitaufwand:
Ca. 50 Minuten

Zutaten:
Für 4 Personen als Vorspeise

200 g Rote Linsen
1 große Tomate, gehackt
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 EL frischer Ingwer, fein gehackt
3 frische grüne Chilischoten
2 getrocknete rote Chilischoten
4 EL frischer Koriander, gehackt
1 TL Kreuzkümmel
2 TL Senfsamen
1 TL Fenchelsamen
2 cm Zimtstange
1/2 TL Kurkuma
1 TL Panch Phoran
2-3 EL Ghee
Salz nach Geschmack

Zubereitung:
Linsen waschen und für 10 Minuten in Wasser einweichen.

Tomate würfeln, Zwiebel fein würfeln, Knoblauch in feine Scheiben schneiden, Ingwer in feine Stifte schneiden, Chilis längs halbieren und Kerne entfernen.

1 EL Ghee in einem Topf erhitzen und die Hälfte der Zwiebelwürfel für 1-2 Minuten kurz andünsten. Linsen hinzufügen und unterrühren.

Mit 500 ml Wasser aufgießen, 1 kräftige Prise Salz und Kurkuma dazu geben und zum Kochen bringen. Hitze reduzieren und mit geschlossenem Deckel für ca. 30 Minuten leicht köcheln lassen bis die Linsen weich sind. Zwischendurch imm mal wieder nachsehen, ob noch genügend Wasser im Topf ist und evtl. noch etwas nachgießen. (Die Konsistenz des Dal sollte am Ende noch etwas flüssig sein, nicht so ein dicker Eintopf wie man es vom indischen Dal kennt)

Nach etwa 20 Minuten die grünen Chilis und die Tomatenwürfel dazu geben. Wenn die Linsen weich gekocht sind das Dal vom Herd nehmen und mit verschlossenem Deckel kurz beiseite stellen.

Nun in einer Pfanne das restliche Ghee erhitzen und die Senfsamen, Kreuzkümmel, Panch Phoran, Fenchel, Zimtstange und getrocknete Chilis dazu geben. Knoblauch, Ingwer und Zwiebeln dazu geben und alles braten bis es eine braune Farbe angenommen hat.

Nun die Mischung zum fertigen Dal dazu geben, gut durchrühren und nochmal für 2 Minuten köcheln lassen. Danach 3 EL frischen Koriander dazu geben und unterrühren.

Dal in Schüsseln geben, mit dem restliche Koriander bestreuen und servieren.

Unsere Wertung:
Ein leckeres klassisches Dal, als Vorspeise aber vielleicht etwas zu gehaltvoll.
7
/10 Punkte


Shorshe-bata Maach
Fisch in Senfsoße

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Dieses Gericht wird traditionellerweise mit einem Süßwasserfisch namens Ilish (oder Hilsa auf Hindi) zubereitet und ist auch unter dem Namen Shorshe Ilish bekannt. Ilish ist der „Nationalfisch“ Bangladeschs und überaus beliebt. (Leider ist er aus diesem Grund auch völlig überfischt und wahrscheinlich sehr bald ausgestorben.) Bei und ist Ilish nicht erhältlich, aber man kann diese Gericht auch mit einem anderen Süßwasserfisch zubereiten, notfalls auch mit Meeresfisch.
Das Gericht ist im Original sehr sehr scharf, wer kann sollte also möglichst viele grüne Chilis verwenden.

Zeitaufwand:
30 Minuten + 30 Minuten Einweichzeit

Zutaten:
Für 4 Personen

Ca. 1 kg Fischsteaks
(möglichst Süßwasserfisch z.B. Pangasius, ansonsten z.B. Milchfisch oder Tilapia)
4 EL Senfsamen
1,5 TL Kurkuma
2-8 grüne Thai-Chilis (nach Geschmack)
1 TL Chilipulver
3 EL Senföl
1 1/2 TL Schwarzkümmelsamen
Salz nach Geschmack

Zubereitung:
Senfsamen für ca. 30 Minuten in Wasser einweichen lassen.

Fisch waschen und gut trocken tupfen. 1 TL Kurkuma und 1 TL Salz vermengen und den Fisch damit einreiben. Etwas marinieren lassen.

Chilischoten halbieren und evtl. Kerne entfernen (Mit Kernen wird es schärfer!)

Eingeweichte Senfsamen, 1-2 grüne Chilischoten und 1 EL Senföl in einem schweren Mörser mit etwas grobem Salz zu einer möglichst glatten Paste reiben.

1 EL Senföl in einer hohen Pfanne erhitzen und Fisch darin von beiden Seiten jeweils 1-2 Minuten braten. Aus der Pfanne nehmen und auf einem Küchenpapier abtropfen lassen.

1 zusätzlichen EL Senföl in die Pfanne geben und Schwarzkümmelsamen hineingeben, für eine halbe Minute braten bis die Samen zu knistern anfangen. Senfpaste und restliche Chilischoten dazu geben und für ca. 5 Minuten bei mittlerer Hitze unter rühren anbraten.

Mit Wasser aufgießen und zum Kochen bringen. Hitze etwas reduzieren und den Fisch dazugeben.

Für 15 Minuten bei geringer Hitze zugedeckt köcheln lassen bis der Fisch gar ist. Mit Salz abschmecken.

Unsere Wertung:
Mit diesem Gericht waren wir leider nicht so ganz zufrieden.
Geschmacklich war es gar nicht schlecht, aber es war so gut wie unmöglich die eingeweichten Senfsamen mit der Hand zu einer Paste zu mörsern. Daher sind viele Körner ganz geblieben wodurch unsere Soße eher körnig und zu wässerig war und nicht so cremig wie sie wohl eigentlich sein sollte. Wir haben versucht das mit einem Teelöffel gewöhnlichem Senf aus dem Glas etwas auszugleichen. Dadurch wurde die Soße zwar etwas dicker, aber so richtig glücklich waren wir mit dem Ergebnis trotzdem nicht. Ich denke der bessere Weg wäre die Senfsamen in trockenem Zustand zu mörsern (was übrigens ganz leicht geht) und dann mit dem Öl und evtl. etwas Wasser zu einer Paste zu reiben.
5
/10 Punkte


Palong Shaak Bhaji
Gewürzter Spinat

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Neben Reis werden in Bangladesh häufig auch Gemüsebeilagen gereicht. Grünes Blattgemüse, wächst reichlich in den fruchtbaren Gebieten des Landes und Spinat wird dabei besonders gerne verwendet. Man kann diese Gericht aber auch mit Mangold oder jeden anderen Art von Blattgemüse zubereiten.

Zeitaufwand:
25 Minuten

Zutaten:
Für 4 Personen als Beilage

500 g Spinat
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1-2 getrocknete rote Chilis
1 TL Panch Phoran
1/4 TL schwarzer Pfeffer
1 TL Salz
1-2 EL Öl

Zubereitung:
Spinat waschen, gut abtropfen lassen und grob hacken.

Zwiebel in feine halbe Ringe schneiden.

Öl in einer Pfanne erhitzen und getrocknete Chilis bei mittlerer Hitze für ca eine Minute anbraten.

Zwiebelringe dazugeben und glasig braten, dann Knoblauch und Panch Phoran dazugeben und unter rühren anbraten bis die Gewürze anfangen zu knistern und zu platzen.

Spinat dazugeben, salzen und pfeffern und gut durchrühren.

Wenn der Spinat beginnt einzufallen, Deckel auf die Pfanne geben und für ca. 15 Minuten bei mittlerer Hitze gar kochen.

Unsere Wertung:
Bei diesem Rezept fehlte es etwas an Geschmack und Würze, als einfache Beilage zum Fisch eignete es sich aber ganz gut.
5
/10 Punkte


Bangladeshi Pulao
Bangladeschischer Reispilaw

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Reis ist Grundnahrungsmittel in Bangladesh und wird als Beilage zu fast jeder Mahlzeit gereicht. Meist wird er als gewürzter Pilaw zubereitet.

Zeitaufwand:
25 Minuten + Einweichzeit für den Reis

Zutaten:
Für 4 Personen als Beilage

450 g Basmati Reis
1 Zimtstange
5 Kardamomkapseln
Salz (nach Geschmack)
100 g Ghee
3-4 cm Ingwer
2 EL Cashewnüsse
Ca. 1 EL Zucker (nach Belieben)
4 Lorbeerblätter
1/2 TL Kurkuma
3 EL Rosinen
2-3 Nelken

Zubereitung:
Reis waschen und für mind. 30 Minuten einweichen lassen.

Ingwer in kleine Stifte schneiden.

Reis wie gewohnt kochen, und Kurkuma mit ins Wasser geben. Der Reis sollte noch etwas bissfest sein, evtl. überschüssiges Wasser abgießen. Dann beiseite stellen.

Ghee in einer Pfanne erhitzen und die Cashewnüsse darin leicht bräunen. Dann Rosinen dazugeben und ca. 1 Minute erhitzen bis sie sich anfangen aufzublähen.

Dann die Lorbeerblätter und den Ingwer dazugeben und anbraten bis der Ingwer leicht gebräunt ist.

Zimt und Kardamom hineingeben und für 1 Minute unter Rühren anbraten.

Pfanne vom Herd nehmen, den Reis dazugeben und gut durchrühren.

Zucker nach Belieben dazugeben (der Reis sollte auf jeden Fall leicht süßlich sein) und mit Salz abschmecken.

Unsere Wertung:
Wohl noch verwöhnt von Machboos aus Bahrain fehlte es uns auch bei diesem Gericht etwas an Geschmack und Würze. Außerdem würde ich den Reis beim nächsten mal komplett fertig garen, da er durch das vorzeitige Abgießen des Wassers etwas zu feucht bleibt.
5,5/10 Punkte


Hari Mirch Achar
Eingelegte grüne Chilis

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Die Bangladescher sind, genau wie die Inder, große Freunde von Eingelegtem. Die eingelegten Chilis sind hauptsächlich für den Mann des Hauses in unserem Menü gelandet, um wenigstens für einen von uns die authentische bengalische Schärfe ins Essen zu bringen.

Zeitaufwand:
Ca. 40 Minuten + 12 Stunden Ziehzeit für die Chilischoten

Zutaten:
Für 1 großes Einmachglas

450 g grüne Chilis
240 ml Senföl
3 TL Ingwer, gehackt
3 TL Ingwerpaste
4 EL Knoblauchpaste
3 TL Chilipulver
2 TL Kurkuma
3 TL Senfsamen gemahlen
1 TL Senfsamen, ganz
2 TL Zucker
180 ml Weißweinessig
Salz nach Geschmack

Zubereitung:
Chilis in 0,5 cm dicke Scheiben schneiden, mit einem gestrichenen TL Salz vermengen und über Nacht ziehen lassen.

Ingwer hacken, Chili, Kurkuma und gemahlene Senfsamen miteinander vermengen. Wenn keine Fertigprodukte verwendet werden, Ingwer- und Knoblauchpaste herstellen.

120 ml Öl in einer Pfanne erhitzen und Chilis für ca. 10 Minuten bei mittlerer Hitze anbraten. Chilis aus der Pfanne nehmen und in einer Schüssel beiseite stellen.

Weitere 90 ml Öl in die Pfanne geben und gut heiß werden lassen. Ganze Senfsamen dazu geben und wenn sie anfangen zu platzen, den gehackten Ingwer dazu geben. Hitze etwas reduzieren und für ca. eine Minute braten lassen.

Gemahlene Gewürze, Ingwer- und Knoblauchpaste dazu geben und bei mittlerer Hitze für ca. 10 Minuten anbraten bis die Gewürze ihre Farbe verändern.

Weißweinessig, Zucker und Chilis dazu geben und für weitere 10 Minuten anbraten.

Evtl. mit Salz abschmecken, restliches Öl dazu geben und vom Herd nehmen.

Alles abkühlen lassen und in einem Schraub- oder Einmachglas an einem kühlen Ort aufbewahren.

Unsere Wertung:
Unglaublich scharf aber lecker
7
/10 Punkte


Tamatar Ki Chutney
Tomatenchutney

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Chutneys sind würzige süß-saure Soßen, die wie Marmelade eingekocht werden. Im Gegensatz zu Indien, wo man sie als Beilage zu den Mahlzeiten reicht, dienen sie in Bangladesch als ein Art Übergang von Hauptspeise zu Nachspeise. Der Gaumen soll damit neutralisiert werden und durch die Mischung aus sauer/scharf/würzig und süß optimal auf die Nachspeise vorbereitet werden.

Zeitaufwand:
30-45 Minuten

Zutaten:
Für ein kleines Einmachglas

4 Tomaten
1 TL Ingwerpaste
5-6 gehackte Cashewnüsse
2 getrocknete Chilischoten
2 EL Palmzucker
2 Lorbeerblätter
1/2 TL Panch Phoran
1 TL Senföl
Salz nach Geschmack

Zubereitung:
Tomaten in große Würfel schneiden, Ingwer hacken und in einem schweren Mörser zu einer Paste verreiben.

Öl in einer Pfanne erhitzen, dann Panch Phoran, Lorbeerblätter und Chilis hineingeben und braten bis die Gewürze beginnen zu knistern und platzen.

Ingwerpaste, Tomaten und Palmzucker dazugeben.

Etwas salzen und gut durchrühren. Auf kleiner Flamme köcheln lassen, bis die Tomaten weich gekocht sind.

Zwischendurch immer mal wieder umrühren und dabei die Tomaten etwas zerdrücken.

Wenn die Tomaten komplett zerkocht sind, Pfanne vom Herd nehmen und Cashewnüsse unterrühren.

Unsere Wertung:
Die Tomaten-Zucker-Kombination erinnert geschmacklich leider ein wenig an Ketchup, deswegen würde ich beim nächsten Mal ein anderes Gemüse verwenden.
5,5/10 Punkte


Rasmalai
Käsebällchen in Milchsauce

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Bangladesh ist bekannt für seine Vielzahl an Desserts. Viele in Indien und Südasien bekannte Nachspeisen stammen ursprünglich aus Bangladesh.
Eines der bekanntesten süßen Gerichte ist Rasgulla: Aus Chaana (ein Art Hüttenkäse, entsprechend dem Indischen Paneer) geformte Bällchen, die in Zuckersirup gekocht werden.
Rasmalai ist eine Abwandlung davon. Die Bällchen sind etwas kleiner und werden zusätzlich mit Milchsoße serviert.

Zeitaufwand:
Ca. 1,5 Stunden

Zutaten:
Für 4-6 Personen (20 Bällchen)

Chaana (Käse):
2 Liter Milch
100 ml Zitronensaft
Milchsoße:
2 Liter Milch
100 g Zucker
1/4 TL Kardamom, gemahlen
Bällchen:
1-2 EL Mehl
1/4 TL Backpulver
1 EL Grieß
1 EL Zucker
1/4 TL Kardamom, gemahlen
Sirup:
450 g Zucker
1,5 Liter + 500 ml (nach und nach)
2-3 Tropfen Zitronensaft
Zum Garnieren:
2 EL gehackte Pistazien
Einige Safranfäden (nach Belieben)

Zubereitung:
Für den Käse:
Milch in einem Topf bei mittlerer Hitze zum kochen bringen. Wenn sie zu kochen beginnt, Hitze reduzieren und nach und nach den Zitronensaft dazugeben und unterrühren. Die Milch beginnt nun auszuflocken, d.h die festen Bestandteile trennen sich von der Molke. Topf vom Herd nehmen.

Ein Küchentuch in ein Sieb geben und die Milch darin abgießen. Die Molke kann zur weiteren Verwendung in einem Gefäß aufgefangen werden. Etwas Wasser über den so entstandenen Käse (Chaana) im Sieb schütten mit um die Säure des Zitronensaftes abzuwaschen.
Danach den Chaana mit dem Tuch auswringen, indem man die Enden des Tuches nach oben klappt und immer enger zusammendreht.

Einen kleineren Teller mit der Unterseite nach oben auf einen größeren Teller platzieren, das Tuch um den käse herum verschließen und das Päckchen auf die Unterseite des kleinen Tellers legen. Nun mit einem schweren Gegenstand, z.B. einem Steinmörser beschweren um alles Wasser herauszupressen. Das austretende Wasser kann am Rand des kleineren Tellers ablaufen und wird vom größeren Teller aufgefangen.

Chaana für mind. 45 Minuten auf diese Weise ruhen lassen, dann kann er weiterverwendet werden.

In der Zwischenzeit kann die recht zeitintensive Milchsoße zubereitet werden.

Für die Milchsoße:
Milch in einem Topf mit möglichst schwerem Boden zum Kochen bringen. Auf kleine bis mittlere Hitze herunterschalten und vorsichtig köcheln lassen bis sich die Flüssigkeit um die Hälfte reduziert hat. Dabei immer wieder umrühren und darauf achten dass die Milch nicht anbrennt. Die Flüssigkeit sollte am Ende eine cremige Konsistenz haben, in etwa wie Sahne.

Zucker und Kardamom dazugeben und für weitere 5-10 Minuten köcheln lassen. Soße vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

Für die Bällchen:
Chaana in eine große Rührschüssel geben und für mind. 2 Minuten zu einem geschmeidigen Teig kneten.

Mehl, Backpulver und Grieß, 1 EL Zucker und Kardamom dazu geben und wieder gut zu einem glatten Teig verkneten – möglichst ohne Klümpchen oder Risse. 20 gleichgroße Bällchen formen und beiseite stellen.

Für den Sirup:
Zucker und Wasser in einem Topf verrühren und zum Kochen bringen. Wenn sich der Zucker aufgelöst hat, 2-3 Tropfen Zitronensaft und Kardamom dazugeben. Dann Chaana-Bällchen vorsichtig in den Sirup gleiten lassen. Den Deckel so auf den Topf legen dass eine kleine Öffnung bleibt und für ca. 20-30 Minuten auf mittlerer Flamme köcheln lassen.

Danach die Bällchen mit einem Schaumlöffel herausnehmen, auf einen Teller legen und beiseite stellen. Der Zuckersirup wird für diese Rezept nicht mehr benötigt.

Nun die Chaana-Bällchen mit einem Löffel leicht zusammendrücken, um den Sirup herauszudrücken. Dann in die abgekühlte Milchsoße legen und für einige Stunden in den Kühlschrank stellen.

Vor dem Servieren mit gehackten Pistazien und – wer möchte – mit einigen Safranfäden garnieren.

Unsere Wertung:
Auch die Nachspeise hielt leider nicht, was wir uns von den berühmten bengalischen Desserts versprochen hatten. Die Milchsoße war zwar sehr lecker und cremig, aber die feste und gummiartige Konsistenz der Bällchen ist doch eher gewöhnungsbedürftig. Insgesamt ok, aber nach zwei Bällchen hatten wir jeweils genug.
5,5/10 Punkte


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UNSER FAZIT:

Nachdem wir uns, als große Freunde der benachbarten indischen Küche, sehr auf Bangladesch gefreut hatten, konnte es leider nicht so ganz überzeugen. Dafür dass das Land für seine würzig-scharfen Gerichte bekannt ist schmeckte alles ziemlich langweilig. Vielleicht hätten wir uns bei der Menü-Auswahl lieber für ein geschmackvolles Curry entscheiden sollen…
Unser nächstes Ziel ist mal wieder eine Karibik-Insel, diesmal geht es nach Barbados.


REZEPTIDEEN UND INSPIRATION:

https://en.wikipedia.org/wiki/Bangladeshi_cuisine http://www.safaritheglobe.com/bangladesh/culture/food-drinks/
http://uncorneredmarket.com/bangladeshi-food/
http://angithi.com
http://www.thebangladeshikitchen.com
http://khadizaskitchen.com
http://www.banglarecipes.com.au
http://www.rummanaskitchen.com
http://cookedearthblog.com/2011/06/21/peoples-republic-of-bangladesh/ http://www.unitednoshes.com/2011/week-14-bangladesh/
https://wherethefoodis.wordpress.com/2012/01/09/bangladesh-❀-shorshe-maach/#more-343
https://www.youtube.com/channel/UC1ZDfVtbHMyLPcK0GuUryNA
http://easyweb.easynet.co.uk/~palwal/Pilau.html